Wie bitte? Gerichte mit kuriosen Namen
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten - aber diese typisch deutschen Gerichte haben so witzige Namen, dass sie unbedingt probiert werden sollten.
Dass der Halve Hahn vollkommen veggie-freundlich und die Tote Oma kein Grund zum traurig sein ist, muss man nicht wissen. Kann man aber! Egal ob regional oder traditionell begründet – wir haben die lustigsten Namen für die verschiedensten Gerichte für Sie zusammengestellt.
Herrgottsbescheißerle
Wie die Maultaschen zu ihrem zweiten Namen gekommen sind, beruht auf einer eigentlich sehr smarten Geschichte: So sollen Mönche in den hungerleidenden Tagen des Dreißigjährigen Kriegs ein edles Stück Fleisch geschenkt bekommen haben. Dieser Glücksfall geschah bedauerlicherweise während der Fastenzeit – den Geistlichen war der Fleischgenuss also streng untersagt. Doch Not macht erfinderisch: Die Mönche schnitten das Fleisch klein, mischten es mit Spinat und Kräutern und versteckten es in kleinen Teigtaschen: die Geburtsstunde der Maultaschen – oder aufgrund dieser kleinen Täuschung – der Herrgottsbescheißerle.
Tote Oma
Vor allem in Ostdeutschland hat die Tote Oma eine treue Fangemeinde. Das typische DDR Gericht stammt aus Zeiten, in denen viele Lebensmittel knapp waren und man mit dem, was vorhanden war, kreativ werden musste. So entstand auf Basis von Grützwurst die Tote Oma, die in der Regel mit Sauerkraut und Salzkartoffeln serviert wird. Der makabere Name entstand wohl durch die rote Färbung der Wurst.
Nonnenfürzle
Nonnenfürzle, ein Schmalzgebäck aus dem süddeutschen Raum, wird traditionell zu Fasching bzw. Karneval verspeist. Woher der Name Nonnenfürzle stammt, dazu gibt es wie immer mehrere Geschichten. Die beliebteste besagt, dass eine junge Nonne den etwas zu feuchten Teig ins heiße Fett gegeben hat, was auffällige Zischgeräusche hervorrief. Da der Bischof anwesend war, verließ sie fluchtartig die Küche, da ihr die Geräusche peinlich waren. Woraufhin der Bischof das Gebäck schmunzelnd „Nonnenfürzle“ genannt haben soll. Wahrscheinlicher und richtiger ist, dass der Name auf den mittelalterlichen Ausdruck „nunnekenfurt“ zurückgeht, was so viel bedeutet wie, „von den Nonnen am besten zubereitet“.
Armer Ritter
Sie sind wunderbar weich, aber doch auch knusprig und süß: die „Armen Ritter“. Viele erinnert die Süßspeise aus altem Brot an die Kindheit, wenn die Großmutter trockene Weißbrotscheiben in eine Eiermilch getunkt und in Butter herausgebacken hat. Die „Armen Ritter“ gehören zu den uralten Speisen, sie waren schon bei den Römern bekannt und werden in einem Kochbuch aus dem 14. Jahrhundert erwähnt, dem „buoch von guoter spise“. Die Gebrüder Grimm zitieren in ihrem Wörterbuch „snit denne aht snitten arme ritter und backe diu in smalze niht zu trüege.“
Wenn es schon kein Fleisch gibt, dann wenigstens eine ordentliche Portion Fett für die „Armen Ritter“, die sich nach Kriegen oder als sie ihre Macht verloren hatten, nichts anderes mehr leisten konnten.
Zwetschgendatschi
Eigentlich ist es ganz einfach: Ein Tortenboden wird mit Pflaumenscheiben belegt. Der lustig klingende Name hat seinen Ursprung im südlichen Bayern: Pflaumen heißen dort Zwetschgen, und "Datschi" soll auf ein sehr altes deutsches Wort zurückgehen, das das Belegen (flachdrücken: datschen oder detschen) des Kuchens mit Pflaumen bezeichnet. Das Endresultat ist ein Zungenbrecher - der allerdings auch auf der Zunge zergeht.
Kalter Hund
Hunde sind in Deutschland auf keiner Speisekarte zu finden - mit dieser Ausnahme: der Kalte Hund, auch als Kalte Schnauze bekannt. Die Kuchentorte ist ein garantierter Hit auf Kindergeburtstagen. Geht immer und ist einfach herzustellen: Butterkekse und Schokoladencreme abwechselnd in einer Kastenform schichten, und ab in den Kühlschrank.