Offene Wohnküchen fordern: Platz da!
Obwohl die Durchschnittsküche mit unter 15 m² in Deutschland noch eher klein ausfällt, nimmt die Küche bei Neubauten insgesamt an Größe zu, weil sie in der Regel als offene Wohnküche geplant wird. Zwar gibt es sicherlich in urbanen Ballungsgebieten auch den Gegentrend bei Single-Haushalten, die sich gut überlegen, ob sie überhaupt noch eine Küche benötigen, wenn um die Ecke eine Vielzahl gastronomischer Angebote locken. Aber der Trend zur gesunden Ernährung geht auch einher mit dem Bedürfnis, selbst und bewusst zu kochen und mit Freunden dieses Ritual zu genießen. Und davon wird auch die Küche als solche und deren Hersteller in den nächsten Jahren noch profitieren.
Backofen hoch eingebaut
Der hoch eingebaute Backofen ist mittlerweile Standard, während sich die hoch eingebaute Spülmaschine noch nicht im Markt durchsetzen konnte. Sogenannte intuitive Bedienknöpfe für Herd und Ofen vereinfachen dabei die Handhabung und sind selbsterklärend.
Ebenfalls dem Trend zur Wohnlichkeit geschuldet ist das Verschwinden der Dunstabzugshauben durch Unterflurlösungen oder aber die besondere gestalterische Komponente dieser als Eyecatcher mit besonderer Funktion, wie Musikbox und Beleuchtungselement. Insgesamt wächst auch die Bedeutung von Licht in der Küche. Egal ob Gesten- oder App-gesteuert, das Licht muss wandelbar sein und sich jeder Situation anpassen. Dabei setzen die Hersteller neben dem Funktionslicht zusätzlich auf indirektes Licht, welches insbesondere dem Ambiente zugutekommt.
Optische Unterbrechungen mit offenen Regalen oder auch Glasvitrinen
Auch die Küchenplanung löst sich aus alten Regeln: Da wir oftmals aus Platzbedarfsgründen nicht auf Hängeschränke verzichten können, werden diese und auch Unterschrankreihen aufgelöst durch leicht wirkende Gestaltungsmerkmale, die den traditionellen Küchenblock optisch unterbrechen. So setzen offene Regale, Auszüge oder – von den Wohnmöbeln abgeschaut – vollständige Ganzglasvitrinen Blickfangpunkte zwischen den massiv wirkenden Küchenschränken.
Landhaus entwickelt sich weiter
Ein weiterer Planungstrend sind die neuen Landhausküchen. Die „neuen Klassiker“ des Küchendesigns sind allerdings nicht mehr wiederzuerkennen und zeigen eine Symbiose aus Tradition und Moderne, Zeitlosigkeit und Hightech und treffen damit den Nerv der Zeit. Sie spielen mit alten Elementen, wie gusseiserne Griffknöpfe, Rahmenfronten und Kranzleisten einerseits, stecken aber heute in einer sehr modernen Planung: geradlinig, mit angesagten Elementen wie breiten Auszügen und dünnen Arbeitsplatten oder auch 10-mm-Wangen. Dabei werden unterschiedliche Rahmenbreiten in den Fronten miteinander kombiniert. Und Materialien gehen über verschiedene Anwendungsbereiche und damit „über Eck“ von der Horizontalen in die Vertikale.