Das Induktionskochfeld – alles, was man wissen muss
Die Zeit bleibt nicht stehen! Gasherd und Cerankochfeld haben eine interessante und effektive Alternative bekommen. Die Induktionstechnik bringt eine neue Art der Hitzegewinnung in unseren Lieblingsraum. Wir fassen Vorteile und Eigenheiten der Zukunftstechnologie zusammen und verraten Ihnen, was man wissen muss, wenn es ums Induktionskochfeld geht.
Die „magische“ Kraft
Wie funktioniert eigentlich ein Induktionskochfeld? Rein wissenschaftlich gesehen ist ein Induktionskochfeld ein Kochfeld, welches metallisches Kochgeschirr durch induktiv erzeugte Wirbelströme sowie Ummagnetisierungsverluste erwärmt. Einfach ausgedrückt: „Hauptbestandteil des Kochfelds ist eine flache Induktionsspule, die ein starkes Magnetfeld erzeugt, welches durch das (magnetische) Kochgeschirr in Wärme umgewandelt wird.“ Dass das Kochgeschirr magnetisch ist, ist unabdingbar für unser Induktionskochfeld. Ist der Boden des Topfs oder der Pfanne nicht ferromagnetisch, so passiert rein gar nichts.
Im Prinzip ist die „magische“ Kraft, die hinter (oder besser unter) einem Induktionskochfeld schaltet und waltet, nichts anderes als einfache Physik!
Leistung und Energie
Die „Idee“ hinter einem Induktionskochfeld unterscheidet sich grundlegend von einem „klassischen“ Herd. Aus diesem Grund hat in Sachen Leistung und Effizienz das induktive Kochfeld die Nase vorn. Hierbei entsteht die Wärme nicht durch oberflächlichen Kontakt. Das Prinzip der Induktion lässt Kochwärme in der Pfanne bzw. im Topf entstehen! Über den magnetischen Boden hinaus herrscht angenehme Kühle. Es wird somit keine Wärmeenergie verschwendet und auch in Sachen Sicherheit ist ein Induktionskochfeld sicherer! Außer der sogenannten Rückwärme von Pfanne und Topf entsteht keine Hitzeentwicklung außerhalb der Kochutensilien.
Aufgrund der neuartigen Wärmeentwicklung lässt sich Hitze und übertragene Energie sehr genau dosieren. Dieser Vorteil schont sowohl die Umwelt als auch unsere Lebensmittel! Unsere Traumgerichte werden bei weniger Temperatur schonender zubereitet. Diese Geschmacksschonung lässt sich nebenbei hervorragend mit einem modernen Dampfgarer kombinieren. Das Duett aus Dampfgarer und Induktionsfeld schaffen die perfekten Grundvoraussetzungen für eine gesunde und nährstoffreiche Küche.
Die Sache mit den Töpfen
Ohne den passenden Topf gibt es keine Hitzeentwicklung und der toll-moderne Induktionswahnsinn ist absolut sinnbefreit. Auch günstige Pfannen und Töpfe haben einen entscheidenden Nachteil. Der ein oder andere Induktionsprofi kennt das „Flirren“ der Töpfe auf dem Herd. Diese Vibration entsteht durch qualitativ schlechte Sandwich-Böden. Dieser nervig-fiese Ton hat schon den ein oder anderen Hobby-Koch zur Weißglut gebracht und zum kompletten Austausch des Kochgeschirrs veranlasst.
Eine Frage der Hitze
Ein Induktionskochfeld ist nicht nur Energieeffizienz, modern und zuverlässig! Auch in Sachen Hitzepotential und Dosierbarkeit ist er anderen Herdarten deutlich überlegen. In Sachen Erhitzungsdauer kann einem Induktionskochfeld wohl kein anderes Gerät das Wasser reichen. Schalten wir dann auch noch den Power-Modus dazu (sehr viele Geräte verfügen über diese extra schnelle Hitzestufe) kocht das Teewasser in extrem schneller Zeit. Doch auch im „normalen“ Modus ist ein Induktionshochfeld schneller und energieeffizienter als beispielsweise ein Cerankochfeld. Unterm Strich verbraucht ein Induktionskochfeld rund 25% weniger Energie! Durch den hitzearmen Betriebsmodus ist die durchschnittliche Nutzungsdauer länger als die eines handelsüblichen Ceranfeldes.
In Sachen Kochgefühl ist das „Hitze-Feedback“ eines Induktionskochfeldes beinahe so perfekt, wie das eines Profi-Gasherdes, ohne die Tücken des selbigen. Keine brennenden Finger, kein sich entzündendes Handtuch und auch keine Panik in Sachen „riecht es hier nach Gas?“
Auf einem Induktionskochfeld kocht es sich punktgenau, sehr direkt und mit einer gehörigen Portion Präzision.
Nachteile?
Moderne Technik kostet. Anders als beim klassischen Küchenherd ist das ein oder andere „Pfund“ Technik im Herd verbaut. Und diese Technik hat ihren Preis. Ein modernes Induktionskochfeld mit integriertem Dunstabzug kann an der Dreitausend-Euro Marke kratzen. Als geschätzten Messwert kann man die „50%-Regel“ in Sachen Ceran im Vergleich zum Induktionskochfeld ansetzen. Ein „traditionelles“ Ceranfeld kostet etwa die Hälfte eines modernen Induktionskochfelds. Und die Investition in neue Töpfe und Pfannen sollte man bei der Entscheidung für oder gegen Induktion nicht außen vorlassen. Wer sein Arsenal komplett umstellen möchte, der sollte diese Anschaffung nicht unterschätzen.
Ein weiterer Nachteil des Induktionskochfelds ist die Entwicklung von Magnetfeldern bei unsachgemäßer Verwendung des Herds. Diese entstehen, wenn die Töpfe nicht „deckend“ auf den Herd gestellt werden. Hierbei können Magnetfelder entstehen, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Köchen mit Herzschrittmachern oder Schwangeren ist ein Sicherheitsabstand von mindestens 40 Zentimetern zu empfehlen.
Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit
Sparsam und effizient – so lässt sich ein Induktionskochfeld treffend beschreiben. Durch die besondere Technik, sind gewisse Probleme (und Energiefresser) der Vergangenheit sehr einfach und nachhaltig gelöst. War es bei einem Cerankochfeld bisher zwingend und dringend notwendig Kochfeld und Topfgröße „deckungsgleich“ zu halten, so ist das bei einem modernen Induktionskochfeld nicht mehr notwendig. Die Kochfelderkennung regelt die Induktionsfläche auf die Topfgröße nach und es wird keine Energie „verheizt“. Hätte man sich in vergangener Zeit noch die Finger verbrannt und unnötig Strom verschwendet, so ist das Kochen in der Saison 2019/2020 ziemlich entspannt und energetisch geworden. Ein Hoch auf die moderne Technik – eben auch in einer modernen Küche!